3. (Self)Publishing

Das Manuskript ist vollendet! Und jetzt? Wie erlangt der Roman Feinschliff und Form? Wie gelangt er auf den Büchermarkt und in die Hände der Leser?

 

Der klassische Weg

Früher ging kaum ein Weg am Verlag vorbei, wenn man ein Buch publizieren wollte. Ist das Manuskript fertig, schickt man eine Leseprobe samt Exposé an einen Verlag und arbeitet bei positiver Antwort gemeinsam auf die Veröffentlichung hin. Dazu gehören Lektorat, Korrektorat, Buchsatz, Umschlaggestaltung, Marketing und mehr. Der Traum eines jeden Autors, sollte man meinen. Doch oftmals bleibt es genau das - ein Traum.

Inzwischen gleicht eine Veröffentlichung über einen (bekannten) Verlag beinahe einem Lottogewinn. Große Buchverlage bekommen nach Schätzung 3000-6000 unverlangte Einsendungen pro Jahr. Die Chancen, dass ein Manuskript angenommen wird, sind sehr gering. So machte der Verlag Diogenes vor ein paar Jahren bekannt, dass er von 9000 unverlangten Manuskripten nur einen einzigen veröffentlicht hat ... Im Klartext: 8999 von 9000 Autoren warten monatelang auf eine Reaktion, die in den meisten Fällen nicht einmal gegeben wird. Der Großteil der größeren Verlage teilt auf ihrer Website mit, dass keine Antwort nach 8-12 Wochen als Absage zu werten sei.

Der indirekte Weg

Aufgrund der geringen Chancen bei Verlagen wenden sich immer mehr Autoren an Literaturagenturen. Wenn diese das Werk für vielversprechend befinden, versuchen sie es an einen Verlag zu vermitteln. Agenturen kosten jedoch Geld, sowohl für den Autor als den Verlag. Außerdem verlagert sich das Problem mit den Verlagen im Prinzip nun auf die Agenturen: auch sie werden mit Manuskripten überhäuft, und die Chancen auf eine Zusammenarbeit bleiben relativ gering.

Der eigene Weg

Zum Glück besteht seit einiger Zeit ein alternativer Weg zum Büchermarkt: das Selfpublishing. Wie der Name bereits erraten lässt, nimmt der Autor alle Aufgaben des Verlags selbst in die Hand. Im Prinzip kann heutzutage also jeder ein Buch auf den Markt bringen. Kritiker behaupten, dass die Qualität des Büchermarktes darunter leiden könnte. Doch die meisten selbstveröffentlichten Bücher werden vor Herausgabe noch immer professionell bearbeitet, wodurch sie mit klassisch verlegten Büchern durchaus mithalten können. Ich selbst kann aus eigener Erfahrung sagen, dass selbstverlegte Bücher von klassisch verlegten Büchern kaum zu unterscheiden sind, außer dass auf dem Cover kein Verlagsname steht.

Das Selfpublishing geht allerdings mit einer Menge Arbeit einher. Immerhin muss der Autor sich um alles selbst kümmern. Der Vorteil: man hat absolute Gestaltungsfreiheit, sowohl thematisch als visuell. Nicht wenige Autoren entscheiden sich darum bewusst für das Selfpublishing, auch wenn ihnen ein Angebot eines Verlags vorliegt. Der einzige Nachteil sind die Kosten. Denn wenn man das Buch professionell gestalten möchte, zahlt man Lektorat, Korrektorat, Buchsatz und Vermarktung aus eigener Tasche. Was man dafür jedoch erhält, sind ein wahnsinniger Lernprozess und die Verwirklichung eines Traums aus eigener Kraft.

Schatten über Yagrolor wurde am 1. Juni 2022 über Selfpublishing herausgebracht!

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